Bund ermöglicht zweite Chance für Unterstützungspersonal an Schulen

Derzeit sind 35 Personen als administrative Unterstützungskräfte an Grazer Pflichtschulen angestellt. Dies ist über ein Arbeitsmarktprojekt möglich, das der Bund hauptsächlich finanziert und noch bis zum Ende des Schuljahres 2022/23 läuft. Im Rahmen der Budgetverhandlungen der Stadt Graz hat sich Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner dafür eingesetzt eine nachhaltige Lösung für dieses Assistenzpersonal zu schaffen, damit diese auch weiterhin beschäftigt bleiben und die Schulleitungen unterstützen können. Leider wurde das Projekt im Rahmen des Doppelbudgets von Seiten der rot-rot-grünen Rathauskoalition mit keinen finanziellen Mitteln ausgestattet. „Unsere Pädagoginnen und Pädagogen sowie die Schulleitungen leisten hervorragende Arbeit, mit diesem Pilotprojekt wollten wir eine tatsächliche Entlastung für diese erreichen und gleichzeitig arbeitssuchenden Menschen eine berufliche Perspektive bieten. Die Betroffenen bekommen die Möglichkeit wieder in den ersten Arbeitsmarkt einzusteigen und zugleich erhalten die Direktorinnen und Direktoren eine wertvolle Unterstützung für Ihre Arbeit“, erklärt Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner.

Zweite Chance durch den Bund

Nun bekommt das bereits verloren geglaubte Projekt neue Hoffnung. Der Bund legt die Förderung für administratives Unterstützungspersonal an Schulen neu auf. Zwei Drittel der Kosten würden demnach auch weiterhin vom Bund übernommen werden, ein Drittel müssen die teilnehmenden Kommunen schultern. „Die ÖVP geführte Bundesregierung hat das Projekt verlängert und damit die Weiterbeschäftigung des Unterstützungspersonals für Direktorinnen und Direktoren ermöglicht“, freut sich Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, der diese zweite Chance gerne beim Schopf packen will. Am Liebsten nicht nur für die bestehenden Schulen, sondern mit einem Ausbau des Projekts, damit wirklich alle Schulstandorte eine solche Assistenzkraft bekommen können. „Die Arbeit eines Schuldirektors/einer Schuldirektorin hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark verändert. Stand vor einigen Jahren noch die Pädagogik im Vordergrund, so sind die betroffenen Schulleiter inzwischen mit einer Unmenge an administrativen Tätigkeiten beschäftigt“, so Hohensinner, „wir bauen derzeit neue Schulen mit bis zu 20 Klassen und rund 450 Schülerinnen und Schülern. Ohne solches Assistenzpersonal ist der Schulleiter alleine für den gesamten administrativen Aufwand zuständig. Hier braucht es dringend diese Unterstützung.“ Auch die Grazer Nationalratsabgeordnete Martina Kaufmann betont die Wichtigkeit der Fortführung: „Es braucht administrative Unterstützung an Pflichtschulen um die Lehrerinnen und Lehrer zu entlasten. Aus diesem Grund hat der Bund hier aufgestockt von 400 auf 700 Beschäftigte österreichweit. Damit können sich die Lehrerinnen und Lehrer auf ihre eigentliche Arbeit mit den Schülerinnen und Schüler konzentrieren.“

Finanzielle Mittel gefordert

Woran es derzeit (noch) fehlt, sind die finanziellen Mittel. Nachdem kein zusätzliches Geld im Doppelbudget vorgesehen ist, will Hohensinner nun mit Finanzstadtrat Manfred Eber nochmals Gespräche suchen. „Die Situation hat sich grundlegend verändert. Durch die Verlängerung des Bundes wäre jetzt ‚nur noch‘ ein Drittel der Gesamtkosten durch die Stadt zu tragen. Ich denke, dass es hier nicht am Geld scheitern darf und hoffe, dass ich mit meinen Argumenten die Kolleginnen und Kollegen der Linkskoalition überzeugen kann, diese wichtige Unterstützung für Grazer Schulen auch weiterhin zu ermöglichen“, sagt der Bildungsstadtrat. Die Kosten für die Fortsetzung des Projekts in der jetzigen Form würden rund 300.000 Euro pro Schuljahr betragen, will man das Projekt auf alle Schulstandorte ausbauen, wären rund 550.000 Euro pro Schuljahr notwendig. Was Hohensinner gleichzeitig betont: „Eine Umschichtung aus anderen Bereich der Bildungsabteilung ist nicht möglich. Mit unseren Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen sind wir für einen großen Teil der städtischen Immobilien verantwortlich. Die Teuerung und Energiepreissteigerungen sind immens, gleichzeitig führen natürlich auch unsere Ausbauten zu laufenden Mehrkosten, sodass keinerlei finanzielle Spielräume innerhalb des Budgets vorhanden sind. Zumindest nicht ohne gravierende Einschnitte. Uiemand kann wollen, dass wir Schulen weniger heizen, notwendige Reparaturen nicht durchführen oder gar Geld aus dem ohnehin schon schwierigen Kinderbetreuungsbereich abziehen.“

Doppelt hilfreich

Die Arbeit des Unterstützungspersonals ist vielfältig. Angefangen von klassischen Sekretariatstätigkeiten (Telefon, Schriftverkehr im Verwaltungsbereich, Terminplanung) umfasst sie auch die Pflege diverser Schülerdaten und Statistiken. Viele Verwaltungsaufgaben der Schulleitungen konnten vom administrativen Unterstützungspersonal übernommen werden. Gerade in Covid-Zeiten wurden von zahlreichen Behörden viele Erhebungen an die Schulen herangetragen. Hier war die Arbeit des neuen Personals doppelt hilfreich.