Hohensinner fordert Indoor-Spielplatz für Innenstadt

„Die Leerstände werden wöchentlich mehr, Betriebe müssen Konkurs anmelden oder wandern ab, der Angebotsmix nimmt ab und die Kund:innenfrequenz sinkt“, beschreibt die VP-Clubobfrau Daniela Gmeinbauer den Negativtrend in der Grazer Innenstadt.

Die Nachricht von Kastner&Öhler diese Woche hat viele Grazerinnen und Grazer, vor allem Familien hart getroffen. Die beliebte Spielzeugabteilung wird ab 2024 aufgelassen.

VP-Obmann und Familienstadtrat Kurt Hohensinner bedauert dies sehr: „Ich verstehe natürlich betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten, persönlich bedaure ich diesen Schritt aber sehr. Diese Spielzeugabteilung war etwas Besonderes und viele Grazer haben spezielle Erinnerungen daran. Das Eintauchen in diese Spielzeugwelt, das Karussell und vieles mehr haben Kinderaugen zum Leuchten gebracht. Auch mit meinen Kindern habe ich oft dort eingekauft.“

Hohensinner sieht sich auch in seiner Sorge um die Innenstadtwirtschaft bestätigt. Der negative Trend der letzten Monate setzt sich leider ungebrochen fort. Viele City-Unternehmen leiden unter der aktuellen Situation und kämpfen ums Überleben. Die Volkspartei fordert daher seit Monaten ein umfangreiches Unterstützungspaket für die krisengebeutelte Innenstadt, angefangen bei finanziellen Entschädigungen, über einen Samstag Gratis-Bim im Monat bis hin zur ersten Stunde Gratis-Parken in der Blauen Zone. „Als Politik müssen wir alles tun, um die Attraktivität der Innenstadt zu erhalten und irreparablen Schaden zu verhindern. Wenn die Negativspirale einmal eingesetzt hat, ist sie nicht mehr aufzuhalten. Das konnte man in vielen Städten und Gemeinden bereits beobachten. Die kommunistisch-grün-rote Stadtkoalition wäre gut beraten, hier auf uns zu hören und die Pakete, die wir vorschlagen, umzusetzen. Die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandorts ist nicht selbstverständlich. Da steht viel harte Arbeit der letzten Jahre dahinter. Jetzt sehe ich die Gefahr, dass das zunichte gemacht wird“, sorgt sich Hohensinner, der von Anfang an die lange Bauzeit für Neutorgassenbaustelle kritisiert hat: „Die Grazer Oper wurde in zwei Jahren erbaut, jetzt braucht man für ein paar hundert Meter Schienen drei.“

Neben diesem Maßnahmenpaket will Hohensinner die Innenstadt auch weiter mit positiven Anreizen ausstatten. So forderte er erst vor Kurzem im GRAZER einen barrierefreien Indoor-Spielplatz ähnlich jenem Konzept, auf das auch viele Einkaufszentren setzen.

Die aktuelle Umstrukturierung von Kastner&Öhler möchte Hohensinner dabei als Chance sehen. Wenn der Home-Bereich in die jetzigen Flächen der Spielzeugabteilung wechselt, wird dessen Fläche in der Murgasse frei. Aus Hohensinners Sicht „ein idealer Standort für einen solchen Indoor-Spielplatz“. Auch von Seiten Kastners könnte man diesem Vorschlag einiges abgewinnen.

Hohensinner fordert deshalb Finanzstadtrat Manfred Eber auf mit Kastner in Verhandlungen zu treten, um diese Fläche für einen Indoor-Spielplatz langfristig anzumieten. „Vielleicht lässt sich aus dieser negativen Nachricht für die Familien ja doch etwas Positives machen“, hofft Hohensinner.

Im Spielplatz könnten die Kinder unter professioneller Aufsicht spielen, basteln, malen und herumtollen, während die Eltern entspannt ihre Einkäufe erledigen. Hohensinner: „Ein solches Angebot in der Innenstadt wäre ein großer Mehrwert für alle. Es wäre ein einzigartiges Angebot für alle Familien, es würde zudem die Attraktivität der Innenstadt heben und schlussendlich mehr Frequenz bringen, wovon auch die Unternehmen profitieren würden.“

Der Spielplatz sollte neben vielfältigen Spiel- und Bewegungsangeboten für verschiedene Altersstufen auch barrierefreie Toiletten, Wickeltische und Betreuungspersonal vor Ort bieten.