„Ich kämpfe um jeden Betreuungsplatz“
Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner im Gespräch.
Graz konkret: Die Diskussionen rund um das Thema Kinderbetreuung reißen nicht ab. Wie ist Ihre Einschätzung?
Kurt Hohensinner: Ich darf seit 2014 für diesen Bereich zuständig sein. In diesem Zeitraum ist uns sehr viel gelungen, vor allem was den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze anbelangt. Seit der letzten Wahl ist dieser positive Weg aber ins Stocken geraten. Durch die Entscheidungen der aktuellen Koalition bin ich gezwungen zuzusehen, wie wir jedes Jahr Plätze verlieren.
Was braucht es konkret?
Ich habe dem Gemeinderat schon im letzten Jahr ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgestellt, das auch beschlossen wurde. Jetzt braucht es die Mittel, um es auch umzusetzen. Vor allem geht es darum neue Kindergartengruppen im ganzen Stadtgebiet zu schaffen. Gleichzeitig brauchen wir Ausbildungsmaßnahmen, damit wir nicht in einen Personalengpass geraten.
Anfang des Jahres wurde auch von Schließungen gesprochen…
Ebenso ein Ergebnis der fehlenden finanziellen Mittel. Genau deswegen haben wir ein verbessertes Fördermodell für die Kindergärten auf Schiene gebracht. Für einige betroffene Einrichtungen konnten wir außerdem gute Lösungen für den vorläufigen Erhalt sicherstellen. Ich kämpfe um jeden Betreuungsplatz.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ich kann nicht nachvollziehen, warum es so einen massiven Kampf gebraucht, um das Notwendigste zu finanzieren. Ausreichende Mittel für unsere Kinder, für Kindergärten und Schulen sollten selbstverständlich sein. Mein Wunsch ist, dass jetzt auch die Mittel aus dem Zukunftsfonds vollständig für die Bildung zur Verfügung gestellt werden. Nur dann werden echte, große Schritte für die Zukunft möglich sein.
