Hohensinner und WIKI: Lösung für Kindergarten gefunden

Hohensinner und WIKI: Vorübergehende Lösung für Kindergarten Heinrichstraße gefunden

Nach intensiven Verhandlungen gibt es kurzfristige Entwarnung für die betroffenen Eltern des Kindergartens Heinrichstraße. Jene Gruppe, die in eine Kinderkrippe umgewandelt werden sollte, bleibt ein weiteres Jahr bestehen.“ Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner: „Wir kämpfen um jeden Betreuungsplatz. Bürgermeisterin Elke Kahr und die Stadtkoalition müssen uns endlich die dringend notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen.“

Gute Nachrichten für die Eltern des WIKI Kindergartens Heinrichstraße. In gemeinsamen Gesprächen zwischen dem Bildungsressort und WIKI ist es gelungen eine vorübergehende Lösung für den Kindergartenstandort zu finden. So wird die bestehende Kindergartengruppe noch ein weiteres Jahr bis zum Ende des Betreuungsjahres 2024/25 weitergeführt und erst dann in eine Krippengruppe umgewandelt. „Auch wenn uns Elke Kahr und die Stadt-Koalition weiterhin nicht die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, wir lassen die Kinder und Familien in dieser Stadt nicht im Stich“, sagt Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, „ich bedanke mich bei den Verantwortlichen von WIKI für die gute Lösung, die es uns erlaubt die Kindergartengruppe noch ein weiteres Jahr offen zu halten. Für uns zählt jeder Betreuungsplatz.“

„Uns war es wichtig die Sorgen der Eltern ernst zu nehmen und ihnen eine gute Perspektive zu geben“, sagt auch WIKI-Geschäftsführer Christian Leitner, „deshalb haben wir uns nun mit der Stadt Graz darauf geeinigt die Kindergartengruppe – trotz der Tatsache, dass diese nicht kostendeckend zu führen ist – noch ein Jahr offen zu halten und die Umwandlung in eine Krippengruppe auf das Betreuungsjahr 25/26 zu verschieben. Alle betroffenen Eltern werden gerade über diese neue Lösung informiert.“

Was beide Seiten betonen: Diese Lösung ist eine Einzelfalllösung für die Einrichtung in der Heinrichstraße. Beim ähnlich gelagerten Fall in der Algersdorfer Straße ist eine solche nicht möglich. Dort gibt es aber bereits eine intensive Betreuung der betroffenen Eltern und einige ganz in der Nähe befindliche Kindergärten, bei denen freie Plätze für die betroffenen Kinder vorhanden sind.

„Wer bei Kindern spart, spart an der Zukunft“

„Am Rücken von Kindern macht man keine Politik“, sagt Hohensinner, „Kinderbetreuung ist eine elementare Aufgabe der Kommune und muss einfach abgesichert sein. Da geht es um die Kinder, aber auch um die Familien, die nur mit entsprechender Betreuung ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Gerade in der jetzigen, schwierigen Zeit wichtiger denn je.“ Hohensinner pocht daher weiterhin auf die fehlenden 6 Millionen Euro im Grazer Bildungsbudget: „Ich fordere Elke Kahr mit Rot und Grün auf, uns endlich die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, um echte Verbesserungen für die Kinderbetreuung in der Stadt zu ermöglichen. Es ist verantwortungslos, wie hier mit den Kindern in unserer Stadt umgegangen wird. Wer bei den Kindern spart, spart an der Zukunft.“

Geld für Ausbau der Kindergartenplätze dringend gebraucht

„Von 2014 bis 2021 haben wir 1.800 Plätze neu geschaffen. Seit der letzten Wahl leider keine mehr“, ärgert sich der Bildungsstadtrat. Im Moment verliert die Stadt Graz jedes Jahr Kindergartenplätze. Grund ist die Absenkung der Gruppengrößen, die zwar pädagogisch sehr sinnvoll ist, aber vor allem die Städte organisatorisch vor Herausforderungen stellt. Der Versorgungsgrad sinkt kontinuierlich. Im Kindergarten ist er auf rund 93% gesunken. Im nächsten Jahr droht man sogar unter die 90-Prozent-Marke zu fallen. „Es wäre ganz wichtig, dass die Stadtregierung hier mit einem Ausbau der Plätze entgegenwirkt, dafür wird aber von der derzeitigen Koalition kein Geld zur Verfügung gestellt.  Während das Land mit dem neuen Gehaltsschema und der Bund mit dem Zukunftsfonds ihre Hausaufgaben gemacht haben und verstärkt in die Kinderbetreuung investieren, tut die Grazer Koalition genau das Gegenteil“, führt Hohensinner aus.

Zukunftsgelder des Bundes müssen 100 Prozent zusätzlich in die Bildung fließen

Dabei würde gerade dieser Zukunftsfonds des Bundes schnelle Abhilfe schaffen. So sollen zwischen 9 und 10 Millionen Euro mit der Zweckwidmung für die Kinderbetreuung direkt nach Graz fließen. „Ich fordere, dass dieses Geld zu 100 Prozent auch dort ankommen muss und nicht zum Stopfen anderer Budgetlöcher verwendet werden darf. Dann schaffen wir nicht nur ein ausfinanziertes Bildungsbudget, sondern können auch die dringend notwendigen Maßnahmen gegen den Personalmangel setzen, und endlich wieder neue Betreuungsplätze schaffen, damit Graz nicht noch weiter zurückfällt.“