Jugendzentrum Reininghaus – jetzt wichtiger denn je!

 Der Stadtteil Reininghaus wächst. Immer mehr Menschen siedeln sich im neuen Grazer Westen auf den ehemaligen Brauereigründen an. Auch die öffentliche Infrastruktur vor Ort entwickelt sich immer weiter. Im Herbst starten die Volksschule sowie das Gymnasium und auch der Bezirkssportplatz wird bereits gut genutzt. Allein in der Volksschule werden 9 Klassen mit gesamt über 160 Schülerinnen und Schülern einziehen.

So erfreulich diese Entwicklung auch ist, man muss auch die Begleiterscheinungen (mehr Menschen, mehr Jugendliche, mehr Infrastruktur, mehr Bewegung) mitberücksichtigen. Bereits im letzten Jahr gab es Friktionen mit Jugendlichen in Reininghaus und Anrainern. Damit wurde die Debatte über fehlende Infrastruktur für Jugendliche vor Ort neu entfacht. Fakt ist: Trotz ursprünglicher Planung gibt es bis heute kein Jugendzentrum und somit keinen Raum für Jugendliche, wo sie sich treffen und aufhalten können. In Reininghaus gibt es einen schönen Park, der öffentlich gut angeschlossen ist. Vereinzelt wohnen die Jugendlichen vor Ort, viele kommen aber aus dem umliegenden Bezirken bewusst dort hin. Die Jugendlichen konnten sich sehr frei und unkontrolliert, daher auch manchmal ungeniert, im Parkareal bewegen und aufhalten.

„Für einen Stadtteil in der Größe von Reininghaus ist ein Jugendzentrum essentiell“, ist sich Familien- und Jugendstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) sicher, „diese wichtige Infrastruktur war von Beginn der Planungen vorgesehen, leider fehlt bis dato das Geld für die Umsetzung.“ Seit 2022 fordert Hohensinner die finanziellen Mittel von Finanzstadtrat Manfred Eber (KPÖ) und der kommunistisch-grünen Regierung ein. Bis dato leider ohne Erfolgt. Dabei wäre ein eigenes Jugendzentrum dringend notwendig. Dazu bekannte sich der Gemeinderat am 19. Mai 2022 im Rahmen der Jugendstrategie 2022- 2026 eigentlich schon einstimmig. Hohensinner: „Ein niederschwelliger Anziehungspunkt für die Jugendlichen vor Ort ist besonders wichtig. Ich werde nicht müde werden, mich für die notwendigen finanziellen Mittel einzusetzen. Leider wird der Stadtteil Reininghaus von der Kahr-Koalition hier im Stich gelassen.“

Sparkassen Filiale vor Ort bestärkt Notwendigkeit

Doch nicht nur Hohensinner sieht die Notwendigkeit eines Jugendzentrums in Reininghaus. Auch die Filiale der Steiermärkischen Sparkasse vor Ort kennt nur zu gut die Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen. Das Foyer der Filiale ist grundsätzlich für alle Personen zugänglich und es bietet einen gemütlichen Wartebereich mit WLAN. Dieser einladende Bereich wird im Moment von der Jugend oftmals zweckentfremdet. Am Nachmittag bzw. Abend kommen immer wieder Jugendliche, die hier ihre Zeit verbringen, im Foyer jausnen, sich Sessel nehmen damit sie zusammensitzen können (auch Mitarbeiter – Schaltersessel), teilweise Müll hinterlassen, Musik hören und sich miteinander unterhalten. Auf Kunden wirkt das oft abschreckend, wenn sie die Filiale betreten und ein „Jugendzentrum“ vorfinden.

Nach einigen Gesprächen der Mitarbeiter mit den Jugendlichen ist auch hier klar: Sie halten sich im Foyer der Sparkasse auf, weil es sonst nur den Park als Alternative gibt. Und im Park beschweren sich die Anrainer. Dabei würden die Jugendlichen sich einfach nur einen Raum wünschen, wo sie niemanden stören.  Aber ein eigenes Jugendzentrum gibt es eben nicht.

„Vor einigen Monaten hat die Steiermärkische Sparkasse eine Filiale in Reininghaus eröffnet. Diese steht allen Kund:innen und vor Ort lebenden Bewohner:innen mit unterschiedlichen Services eines modernen Filialkonzeptes zur Verfügung. Das Foyer mit einer kundenfreundlichen SB Zone und einem gemütlichen Wartebereich ist fast durchgehend für alle Personen zugänglich. In den Nachmittags- und Abendstunden hält sich dort sehr gerne eine nicht unerhebliche Anzahl an Jugendlichen auf. Die damit verbundene Beeinträchtigung durch Lärm und teilweise auch durch Schmutz stellt eine große Herausforderung dar. Obendrein wirkt diese Ansammlung von Jugendlichen auch für die Kund:innen der Steiermärkischen Sparkasse abschreckend, wenn sie uneingeschränkt die SB- Zone nutzen möchten. Aus vielen Gesprächen mit den Jugendlichen ist klar zu erkennen, dass sie sich nach einem Ort im Areal sehnen, an dem sie sich ungestört treffen können und der ihren Bedürfnissen entspricht. Ein Jugendzentrum würde eine sichere Umgebung bieten, in der sie ihren Aktivitäten nachgehen und ihr soziales Leben verbessern könnten. Es wäre im Interesse unserer Kund:innen und uns ein großes Anliegen dieses Projekt umzusetzen“, betont Peter Strohmaier, Vertriebsdirektor Steiermärkische Sparkasse.

„Um ein gutes Miteinander im neuen Stadtteil Reininghaus zu schaffen, braucht es jetzt mehr denn je ein Jugendzentrum. Junge Menschen brauchen Räume, wo sich ohne Zwänge aufhalten und miteinander Zeit verbringen können. Jugendzentren sind für viele ein zweites Wohnzimmer, ein Ort wo sie sein dürfen wie sie sind. Wo man aber auch begleitet und motiviert wird sich auszuprobieren und wo verborgene Interessen und Talente geweckt werden“, so Hohensinner abschließend. In der kommenden Gemeinderatssitzung im September wird er abermals versuchen, das notwendige Budget für die Errichtung eines Jugendzentrums in Reininghaus sicherzustellen.