ÖVP fordert höhere Löhne für Pädagoginnen und Pädagogen

Kinderbetreuung muss uns etwas wert sein – wir brauchen höhere Löhne für die Angestellten im pädagogischen Bereich

Die Stadt Graz hat sich im Kinderbetreuungsbereich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt. Trotz stark steigender Kinderzahlen ist es gelungen den Versorgungsgrad nicht nur zu halten, sondern tatsächlich zu verbessern. Verantwortlich dafür waren massive Anstrengungen und Investitionen in den Ausbau. Insgesamt konnten seit 2014 rund 1.500 zusätzliche Betreuungsplätze im Kindergarten und in den Kinderkrippen geschaffen werden. Versorgungsgrade von 97% im Kindergarten und 37% in der Krippe sind österreichweit im Spitzenfeld und für die Steiermark ohnehin ohne Vergleich. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist daher nicht nur Forderung, sondern bereits gelebte Praxis in der steirischen Landeshauptstadt.

Als Bildungsstadtrat bin ich sehr stolz, dass es uns gelungen ist, in den vergangenen Jahren unser Angebot massiv auszubauen und damit den Familien in Graz ein gutes Betreuungsangebot zu machen. Ein wesentlicher Bestandteil war und ist das hervorragende Personal, das unsere Kinder tagtäglich bildet und betreut“, erklärt Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner.

Diese positive Entwicklung im Ausbau von Plätzen auf der einen Seite, verschärft auf der anderen Seite aber auch die Probleme im Personalbereich. Von Jahr zu Jahr wird es schwieriger ausreichendes Personal für die Kinderbetreuung zu finden. Dies ist kein Problem das ausschließlich auf den elementarpädagogischen Bereich beschränkt ist. Der Personalmangel ist auch bei den Mitarbeiterinnen in der Schulischen Nachmittagsbetreuung, wie auch bei den spezialisierten Arbeitskräften im Bereich IZB (Logopädinnen, Psychologinnen, Sonderkindergartenpädagoginnen) zu spüren.

„Die Herausforderungen in der Personalsuche haben sich in den vergangenen Jahren immer weiter zugespitzt, nun ist der Personalmangel akut. In anderen Bundesländern ist es bereits zu Fällen gekommen, wo Kindergartengruppen wegen Personalmangels nicht eröffnet werden konnten. Ähnliches droht auch für Graz. Wie in vielen anderen Bereichen auch, hat Corona die Situation hier sicherlich auch weiter verschärft. Jetzt heißt es daher rasch aktiv zu werden“, erklärt der Bildungsstadtrat.

Faktum ist, dass es neben begleitenden Maßnahmen (Ausweitung der Kollegs am Beispiel KPH, Erhöhung der Ausbildungsplätze, Ausweitung der Dispens, Erhöhung der Arbeitszeit im Kinderdienst), die gerade parallel mit zahlreichen Stakeholdern diskutiert werden, auch eine bessere Bezahlung benötigt wird, um wieder mehr junge Menschen zu motivieren den Beruf zu ergreifen. Dies wäre auch ein wichtiges Zeichen dafür, dass wir als Gesellschaft die Arbeit mit Kindern wertschätzen und die Leistungen, die insbesondere im Zuge von Corona erbracht wurden, honorieren. „Ich finde wir müssen hier ein klares Bekenntnis abgeben. Pädagogische Arbeit mit unseren Kindern muss uns etwas wert sein“, so Hohensinner.

Profitieren würden von der geplanten Erhöhung nicht nur die Bediensteten im städtischen Schema, sondern natürlich auch die Kolleginnen und Kollegen, die in Kindergärten des städtischen Tarifsystems angestellt sind. Dies müsste über eine entsprechende Erhöhung der Personalförderung durch die Stadt Graz umgesetzt werden. Neben den Angestellten im elementarpädagogischen Bereich, sind auch die Kolleginnen im Hort und in der Schulischen Tagesbetreuung dabei mitgedacht.

Mir ist klar, dass dies nur ein erster Schritt sein kann und dass es noch viele weitere Schritte benötigen wird, um langfristig den Personalstand abzusichern. Aber jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Als Stadt Graz signalisieren wir den Kolleginnen und Kollegen, die in den letzten Jahren Herausragendes geleistet haben, dass ihre Arbeit wichtig ist und wertgeschätzt wird“, sagt der Bildungsstadtrat abschließend.