Schmiedgasse soll echte Fußgängerzone werden

„Die Leerstände werden wöchentlich mehr, Betriebe müssen Konkurs anmelden oder wandern ab, der Angebotsmix nimmt ab und die Kund:innenfrequenz sinkt“, beschreibt die VP-Clubobfrau Daniela Gmeinbauer den Negativtrend in der Grazer Innenstadt.

Die Verkehrsdiskussion um die Schmiedgasse ist eine bereits lange und in verschiedenartiger Intensität geführte Debatte. Die Grazer Volkspartei tritt dafür ein, sowohl die Schmiedgasse, als auch das Franziskanerviertel zu echten Fußgängerzonen zu machen. Die genaue Regelung könnte analog zur Herrengasse sein: Radfahrten sind innerhalb der Ladezonenzeit bis 10 Uhr gestattet, danach nicht mehr.

Faktum ist, dass niemand wirklich zufrieden mit der derzeitigen Situation in der Schmiedgasse ist. Die Gasse ist für ein gedeihliches und vor allem ungefährliches sMiteinander aller Verkehrsteilnehmer einfach zu eng ist, um weiterhin gleichzeitig Fußgängerzone und Hauptradroute durch die Stadt sein zu können. Die Klagen über brenzlige Situationen vor allem mit Kindern, älteren Menschen und Tieren häufen sich immer mehr.

Mehr Rücksichtnahme und Miteinander

VP Stadtparteiobmann, Stadtrat Kurt Hohensinner: „Auch in diesem konkreten Fall zeigt sich, dass Graz eine Verkehrspolitik braucht, die alle Verkehrsteilnehmer im Blick hat. Es braucht mehr Miteinander und kein gegeneinander ausspielen. Vor allem im innerstädtischen Bereich fordere ich klare Regeln und mehr Rücksichtnahme. Für den Bereich Schmiedgasse fordern wir als Volkspartei, dass diese als echte Fußgängerzone nur mehr für Fußgänger offen sein soll. Als Alternative könnte für die Radfahrer eine alternative Strecke im Umfeld reserviert werden, wie etwa die Raubergasse. Es geht uns darum, für alle Betroffenen ein Höchstmaß an Sicherheit herzustellen – und hier vor allem für das „schwächste“ Glied in der Verkehrspyramide, nämlich die Fußgänger.“

Eine ähnliche Situation kennen wir auch am Franziskanerplatz, der mit seinen Gastgärten ein ebenso belebter und beliebter Ort des Verweilens in der Stadt geworden ist. Auch hier wird der Platz für Radfahrer, Fußgänger und Gäste der dort beheimateten Lokale immer enger und unübersichtlicher.

Machtwort bei eChoppern gefordert

Erschwerend kommt die Situation rund um die so genannten eChopper hinzu. „Hier braucht es endlich ein Machtwort, um diese und ähnliche Gefährte von Straßenzügen wie Schmiedgasse und Franziskanerviertel, sowie schmalen Radwegen zu verbannen“, ist Hohensinner überzeugt. Entgegen der ersten Aussagen, die Stadt könne hier nichts unternehmen und man müsse die Straßenverkehrsordnung ändern, verweist Hohensinner dabei auf den §47 der Straßenverkehrsordnung. Dieser gibt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner die Möglichkeit einzelne Verkehrsteilnehmer mit entsprechender Begründung von bestimmen Straßenzügen auszuschließen. Genau dies könnte man für eChopper in der Schmiedgasse und im Franziskanerviertel vollziehen. „Wenn es Judith Schwentner wirklich ernst ist, dann hoffe ich, dass sie die gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpft und endlich für mehr Sicherheit in diesem sensiblen Bereich sorgt“, so Hohensinner.

Eine Verkehrspolitik, die alle im Blick hat

Einmal mehr betont der VP-Stadtparteiobmann seinen Wunsch nach einem Richtungswechsel in der Grazer Verkehrspolitik: „Derzeit machen die Grünen mit 17 Prozent der Wählerstimmen 100 Prozent der Grazer Verkehrspolitik. Ja, wir müssen unseren Verkehr neu denken. Aber ich bin davon überzeugt, dass dieser Weg nur im Miteinander funktionieren kann. Nicht die härtesten Einschnitte werden die Menschen in Richtung sanfte Mobilität mitnehmen, sondern die attraktivsten Angebote fürs Umsteigen.“ Rund 700 Parkplätze hat Judith Schwentner bereits dauerhaft und ohne Ausgleichsmaßnahmen gestrichen. Geplante Garagenprojekte bei der Burg, der Universität oder den GGZ wurden allesamt von ihr abgesagt, wie auch bereits fertige Ausbauten für Park&Ride-Anlagen beim Murpark und in Webling. Hohensinner ist sicher: „Graz hat mehr verdient. Eine Verkehrspolitik, die alle Verkehrsteilnehmer im Blick hat und nicht aus ideologischen Interessen einen Kampf gegen das Auto führt. Es braucht eine ehrliche Verkehrspartnerschaft und nicht den erhobenen Zeigefinger der Grünen.“