Sensibler Umgang mit Wasser: Stadtrat Hohensinner fordert innovatives Denken

Nutzung von Regenwasser (Meteorwasser) bzw. Grauwasser in öffentlichen Gebäuden sowie im öffentlichen Raum der Stadt Graz.

Der Verbrauch von Trinkwasser ist in Graz seit den letzten Jahren permanent gestiegen, in den letzten 10 Jahren etwa um 13 Prozent, Tendenz weiter steigend. Das starke Bevölkerungswachstum und die langandauernden Hitzeperioden, verursacht durch den Klimawandel, tragen mitunter dazu bei. Die Ressource Wasser wird in den kommenden Jahren bzw. Jahrzehnten eine wesentliche Rolle in unserer Gesellschaft einnehmen. Die Landeshauptstadt Graz nimmt als Wasserdrehscheibe der Steiermark eine wesentliche Rolle im Wassermanagement des Landes ein. Der wasserreiche Norden versorgt die von Wasserknappheit betroffenen Regionen im Süden.  Umso wichtiger wird es sein, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Bewusstsein zu schaffen mit diesem wertvollen Gut nachhaltig umzugehen. „Die Ressource Wasser ist nicht selbstverständlich“, erinnert Stadtrat und VP Stadtparteiobmann Kurt Hohensinner, „aktuell lesen wir gerade von Dürregefahr und niedrigen Wasserstandspegeln im Süden der Steiermark. Diesem Thema wird in den kommenden Jahren besondere Aufmerksamkeit zukommen. Die Stadt Graz war und ist nach wie vor als Innovationshotspot bekannt. Vor diesem Hintergrund und im Sinne des Klimaschutzes sollte Graz daher als Stadtverwaltung und mit den zahlreichen Unternehmen sofort Maßnahmen setzen, um die Ressource Wasser zu schonen und hier eine Vorreiterrolle einzunehmen.“

Ziel wäre es eine verstärkte ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung der städtischen Liegenschaften durch die Nutzung von Regenwasser und Grauwasser. Dies hätte nicht nur einen eigenwirtschaftlichen positiven Faktor durch Einsparung von Trinkwasser, sondern auch eine geringere Belastung der Kanalisation beziehungsweise der Kläranlage. Dadurch ergibt sich auch eine Verminderung lokaler Überflutungen im Stadtgebiet.

Der Handlungsbedarf zur Nutzung dieser Wässer ist dringender denn je und sollte als Fixbestandteil einer jeden Ausschreibung der Stadt Graz Platz finden. Im Rahmen der neuen Volksschule Puntigam wurde etwa ein System eingebaut, das Regenwasser sammelt und für die Toilettenspülungen im Haus sorgt. Somit kann eine große Menge an kostbarem Trinkwasser gespart werden.

Ein weiteres großes Thema ist die Neugestaltung von Plätzen, Parkplätzen oder Parkanlagen. „Hier gibt es Beispiele etwa aus Deutschland, wo Regenwasser in unterirdischen Zisternen gesammelt wird, und dann für die Bewässerung der Grünanlagen genutzt wird“, erklärt Hohensinner.

Spülwägen zum Reinigen der Straße sowie Tankwägen zur Bewässerung der vielen Blumeninseln und kleineren Parks können ebenso durch Regenwasser, welches an den vielen Standorten der Stadt Graz und deren Beteilungen über die Dächer der Werkstätten/Fuhrparkhallen sowie Bürogebäude gesammelt werden kann, betankt werden. Die Ideen gehen dabei bis hin zu ehrenamtlichen Initiativen, in denen auch private Haushalte für die Regenwassersammlung und darüber hinaus gewonnen werden, wie etwa in der deutschen Stadt Essen.

„Gerade in schwierigen Zeiten ist innovatives Denken gefragt“, ist Hohensinner überzeugt, „unsere Stadt könnte mit solchen umweltschonenden und ökologisch wertvollen Maßnahmen ein starkes Zeichen gegen den Klimawandel setzen.“