Der Personalmangel ist nach wie vor eine der größten Herausforderungen in der Kinderbetreuung. „Ich kämpfe um jeden Betreuungsplatz und versuche die Rahmenbedingungen im Rahmen meiner Möglichkeiten stetig zu verbessern“, sagt Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner. Gleichzeitig ärgert er sich über die Rathauskoalition: „Seit mehreren Monaten liegt mein Maßnahmenpaket auf dem Tisch. Die kommunistisch-grüne Koalition lässt aber die Sorgen der Familien und der Mitarbeiter einfach links liegen. Dabei wäre sie gut beraten, das Thema Kinderbetreuung endlich ernst zu nehmen.“ Hohensinner hat drei große Forderungen: Eine echte Lohnerhöhung für Pädagogen und Betreuer im Ausmaß von 200 Euro pro Monat, die Rückkehr zum Ausbaukurs der vergangenen Jahre, um wieder mehr Plätze anbieten zu können, und ein Sonderbudget für zusätzliche Ausbildungsplätze: „Wir müssen massiv in die Ausbildung investieren, um in Zukunft genügend qualifiziertes Personal zu haben.“
40 Ausbildungsplätze mit Jobangebot
Beim letzten Punkt macht der Bildungsstadtrat nun Nägel mit Köpfen: „Der Koalition fehlt hier leider jegliches Problembewusstsein. Ich bin aber das Warten Leid. Deshalb haben wir nun Rücklagen aufgelöst und werden noch heuer 100.000 Euro in eine städtische Ausbildungsschiene für neue Kinderbetreuer investieren.“ 40 Ausbildungsplätze werden dadurch geschaffen. Die Stadt wartet dabei mit einem attraktiven Gesamtangebot auf. „Wir übernehmen die gesamten Ausbildungskosten, das Berufspraktikum kann bereits in einer städtischen Einrichtung absolviert werden und für die Zeit nach der Ausbildung gibt es ein Jobangebot ebenfalls für eine städtische Einrichtung“, erklärt Hohensinner. 20 Plätze werden als berufsbegleitender Wochenendkurs, 20 Plätze als Wochenkurs Montag bis Freitag angeboten. Die Ausbildung wird in Kooperation mit dem BFI Steiermark und der Bildungs- und Kulturinitiative St. Martin angeboten und umfasst 315 Unterrichtseinheiten Theorie und 160 Stunden Praktikum. Bewerbungen sind ab sofort möglich, die Ausbildung startet im November. Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren, positiver Abschluss der Hauptschule oder gleichwertige Ausbildung, psychische und physische Eignung und entsprechende Deutschkenntnisse. Eine Info-Veranstaltung findet am 30. August von 14 bis 16 Uhr im IBOBB Space in der Keesgasse 6 statt.
Alle Informationen unter www.graz.at/jobchance_kinderbetreuung
