VP für Unternehmerschau statt Ego-Show

Neutorgassenfest: VP für Unternehmerschau statt Ego-Show

Am 5. und 6. Juli soll mit einem großen Fest die teilweise Wiedereröffnung der Neutorgasse nach langer Baustellenzeit gefeiert werden. Die Art und Weise polarisiert die Grazer Politik. „Niemand hat etwas gegen das Fest an sich“, betont VP-Obmann Stadtrat Kurt Hohensinner, „es ist sogar wichtig jene Unternehmer zu unterstützen, die unter den massiven Belastungen der Baustelle gelitten haben. Sie sollten aber im Mittelpunkt dieses Festes stehen und gefeiert werden. Gefeiert dafür, dass sie diese schwierige Zeit überstanden haben. Trotz schlechtem Baustellenmanagement, trotz der Unsicherheit, ob es wieder Gastgärten geben wird, trotz des ewigen Hin und Her zur zukünftigen Verkehrsführung, trotz langem Warten bis von Seiten der Koalition endlich die notwendigen Mittel für eine verbesserte Baustellenförderung freigegeben wurden.“ Die mangelhafte Baustellenplanung, -koordination und -kommunikation bei diesem Projekt hat zu einem völligen Verkehrschaos mit weitreichenden Folgen geführt: Für die Betriebe in der Innenstadt – und für zigtausende Grazerinnen und Grazer. Das war organisatorisches, planerisches und politisches Totalversagen.

Fragwürdige Ego-Show von Kahr und Schwentner

Was Hohensinner nicht versteht, ist, dass dieses Fest nun zur Ego-Show der Koalition mit teurem Rahmenprogramm verkommt. „Wenn hier jemand nichts zu feiern hat, dann Elke Kahr und Judith Schwentner. Erstens ist die Gesamtbaustelle nach wie vor nicht abgeschlossen, es handelt sich ja nur um eine Teileröffnung. Zweitens mutet es mehr als fragwürdig an, dass gerade jene sich nun feiern lassen wollen, die dieses Baustellenchaos mitsamt schwerwiegenden Auswirkungen für die Innenstadt zu verantworten haben. Die Grazer Oper wurde in zwei Jahren erbaut, für ein paar hundert Meter Schienen braucht die Kahr Koalition drei“, erinnert Hohensinner an die nicht nachvollziehbar lange Bauzeit.

100.000 Euro für La Strada

Im Stadtsenat am vergangenen Donnerstag wurden nun von der KPÖ-Grün-Koalition 100.000 Euro für die künstlerische Bespielung dieses Festes durch La Strada freigegeben. Sowohl die beiden VP-Stadträte Kurt Hohensinner und Günter Riegler, wie auch KFG-Stadträtin Claudia Schönbacher stimmten dagegen. Im Gemeinderat gab Vizebürgermeisterin Judith Schwentner die Gesamtkosten für das Fest sogar mit 200.000 Euro an. Eine Farce, wenn es nach Hohensinner geht. „Wir erinnern uns zurück. 200.000 Euro war die Summe für eine verbesserte, aufgestockte Baustellenförderung, für die Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler fast ein Jahr kämpfen musste. Nun wird genau dieselbe Summe einfach freihändig an zwei Tagen verteilt. Allein mit den 100.000 Euro für La Strada könnte man drei Einkaufssamstage mit Gratis-Öffis finanzieren. Damit wäre der Grazer Innenstadt weitaus mehr geholfen“, so Hohensinner.