„Innsbruck als Vorbild bei Wohnen ist gefährlich“

„Es ist wirklich erfreulich, dass Vizebürgermeisterin Judith Schwentner den Dialog mit anderen Städten in Österreich sucht, um neue Ideen für Graz zu entwickeln, aber ausgerecht Innsbruck als Vorbild in Sachen Wohnen anzupreisen, ist eine gefährliche Drohung für die Grazerinnen und Grazer“, ärgert sich Gemeinderat Markus Huber, Wohnungssprecher der Grazer Volkspartei und ergänzt: „Gerade in Innsbruck sind die Immobilienpreise in unglaubliche Höhen explodiert. Wie man daraus Schlussfolgerungen auf dauerhaft leistbares Wohnen ziehen möchte, ist mir schleierhaft.“

Auslöser für die Kritik der Grazer Volkspartei ist ein Treffen der grünen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner mit Innsbrucks grünem Bürgermeister Georg Willi. Bei diesem Treffen soll es vor allem um die Leerstandabgabe und um leistbares Wohnen gegangen sein. „In Innsbruck liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine neue Mietwohnung bei 17,22 Euro. In Graz bei 12,01 pro Quadratmeter.[1] Der Kaufpreis für eine Neubauwohnung ist in Innsbruck mit 7.281,53 Euro pro Quadratmeter fast doppelt so hoch wie in Graz (3.705,69/m²). Wer anhand dieser Zahlen wirklich glaubt, Graz müsse sich in Wohnfragen an Innsbruck orientieren, hat wohl jegliches Gespür für die Menschen verloren.“

„Ob sich die Grazerinnen und Grazer in Zukunft ihre Wohnungen noch leisten können, ist den Grünen anscheinend völlig egal“, verweist Huber auch auf das neue Stadtentwicklungskonzept, das gerade in Begutachtung ist: „Mit einigen neuen Regelungen im Stadtentwicklungskonzept wird die Koalition die Preise für Bauen und Wohnen weiter in die Höhe treiben. Gerade in diesen schwierigen Zeiten für viele ist das brandgefährlich. Als Volkspartei werden wir uns weiter für mehr Leistbarkeit einsetzen und gegen diese Regelungen ankämpfen.“

Neben dem offensichtlichen grünen Feldzug gegen den Wohnungsmarkt, sorgt vor allem die Passivität von Bürgermeisterin Elke Kahr für Unmut: „Bürgermeisterin Elke Kahr ist für das Wohnungsresort in Graz zuständig. Für sie endet dieses aber an der Haustür des sozialen Wohnbaus. Außer, dass sie die Mietpreise für die Gemeindewohnungen nicht nachzieht, hört man von ihr leider wenig. Ich würde mir von ihr gerade jetzt neue Konzepte wünschen, wie man zum Beispiel junge Familien in Graz bei der Anschaffung des ersten Eigenheims unterstützen könnte“, so Huber und ergänzt: „Aber anscheinend diktiert ohnehin Judith Schwentner in grüner Drüberfahrmanier die Politik der Koalition. Selbst bei ihrem Leibthema Wohnen sieht Elke Kahr tatenlos zu, wie ihr das Heft des Handelns immer weiter aus der Hand genommen wird.“

[1] Quelle: Raiffeisen Immopreisatlas