VP Topf & Piffl-Percevic: „Linkskoalition verschiebt Verkehrslösung für Graz auf den Sankt-Nimmerleinstag!“

Die versprochenen schnellen Lösungen gibt es offenbar nicht. Jetzt redet man von 2040+.  Bereits lange vorliegende Straßenbahnkonzepte werden nochmal als Neuigkeitswert präsentiert.

Heute wurde endlich die lang erwartete Hüslerstudie vorgestellt. Dies geschah ohne vorherige Information aller im Gemeinderat vertretenen Fraktionen. „Die zuständige Vizebürgermeisterin wird der Hoffnung der Bürger nicht gerecht. Graz wird noch Jahrzehnte auf die Lösung der Verkehrsprobleme warten müssen“, kritisiert Georg Topf –  die Rede ist von einem Zeithorizont bis nach 2040 (!). „Die Linkskoalition verschiebt die große Verkehrslösung für Graz also auf den Sankt-Nimmerleinstag!“

Großer Wurf fehlt

Insgesamt sieht der Verkehrssprecher der Grazer Volkspartei keinen großen Neuigkeitswert. „Die bekannten und schon von der vorherigen Koalition auf Schiene gebrachten Projekte (Innenstadtentflechtung, 2-gleisiger Ausbau der Linie 5 vom Zentralfriedhof nach Puntigam, Südwestlinie und Nordwestlinie) werden zum Glück auch von dieser Regierung weiterverfolgt. Der für Graz so dringend notwendige große Wurf fehlt völlig.“

Der angekündigte S-Bahn-Tunnel wird von Präsentation zu Präsentation kürzer. Inzwischen werden offenbar nicht einmal mehr wichtige Siedlungsgebiete bzw. Arbeitsstätten von Graz mitgedacht.

„Die Trassierung im Westen des geplanten S-Bahn/GKB Tunnels erscheint unlogisch. Dass der Nahverkehrsknoten Reininghaus zwei Straßenbahnhaltestellen vom Zentrum des neuen Stadtteils entfernt liegen soll, ist ein Schildbürgerstreich.  Wesentlich wäre eine Anbindung von Reininghaus durch diesen S-Bahn-Tunnel. Auch die Aussparung der Karl-Franzens-Universität halte ich für nicht sinnvoll“, erklärt Peter Piffl-Perčević der Planungssprecher der Volkspartei.

VP-Kritik bestätigt

Ein Finanzierungskonzept oder dahingehende Gespräche sind leider auch nicht vorhanden, sondern wurden nur angekündigt.  Darüber hinaus widerspricht das vorgestellte S-Bahn-Tunnel Konzept den Planungen für die GKB-Unterführungen (konkret Unterführung Reininghausstraße), die im letzten Gemeinderat von den Regierungsfraktionen beschlossen und von der ÖVP genau auf diesen Punkt hin kritisiert wurden.

„Für mich haben wir bisher leider ein verlorenes Jahr. Anstatt gesamthaft gemeinsam mit allen Partnern weiterzudenken wurden bekannte Projekte präsentiert und Planungen für die S-Bahn, die sich – Stichwort Unterführungen GKB – zum Teil widersprechen“, ergänzt Topf der fortsetzt: „Es wäre vielleicht sinnvoll auch einmal andere Experten neben Hüsler maßgeblich zu Rate zu ziehen. Es liegt in der Natur der Sache, dass Hüsler, der verdientermaßen jahrelang die Verkehrspolitik von Graz geprägt hat, sicherlich seinen eigenen bekannten Ideen nicht widersprechen wird.“

Gespräche gefordert

„Die Hand der ÖVP bleibt natürlich trotzdem weiterhin ausgestreckt. Das Instrument – der ständige Unterausschuss – ist ja auf Grund unseres Antrags zum Glück vorhanden. Es braucht jetzt allerdings dringend die Aufnahme konkreter Gespräche. Im Dezember soll ja ein Grundsatzbeschluss gefasst werden. Aus heutiger Sicht können wir dem so nicht uneingeschränkt zustimmen“, erklärt Piffl-Perčević.